Workshop Tropfsteinhöhle Januar
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Mantrailing in einer Tropfsteinhöhle? Kling ungewöhnlich, ist es auch aber auf jeden Fall eine Erfahrung wert. Um ein sicheres Mensch-Hund Team auszubilden ist es vorteilhaft, wenn in der Trainingsumgebung möglichst viele verschiedene Szenarien geübt werden. So ist das Team einerseits mit vielen verschiedenen Situationen vertraut, zum anderen erhält das Team dadurch die nötige Sicherheit auch mit unbekannten Situationen zurechtzukommen und auch in schwierigen Situationen nicht die Flinte ins Korn zu werfen.
Daher haben wir eine Tropfsteinhöhle für einige Stunden angemietet und konnten uns so nach Herzenslust darin austoben. Nach einer kleinen Führung damit zumindest wir als Trainer eine Orientierung haben, geht es direkt los- hinab in die Höhle. Begrüßt wurden wir von dem typischen feuchten Klima, jedoch bei angenehmen 8 Grad Lufttemperatur. Die Beleuchtung war schwach und zur Sicherheit waren Stirnlampen unsere treuen Begleiter. Die Höhle bot mehrere Abzweigungen und somit eine Vielzahl an Möglichkeiten, kleine Nischen und dunkle Ecken. Auch im Hinblick auf die Leinenführung keine ganz einfache Aufgabe, insbesondere bei den jungen und temperamentvollen Hunden, welche gerne mit maximaler Geschwindigkeit um die Ecken sausen.
Schon beim Abstieg in die Höhle zeigte sich nach einer zunächst klaren Anzeige, dass der Weg abwärts führt, erste Unsicherheit bei einigen Hunden. Erstmal auf dem Boden der Höhle angekommen konnten starke Unterschiede bei den einzelnen Hunden erkannt werden. Während manche sich sehr zielstrebig durch das Labyrinth an Wegen gearbeitet haben wurden andere dazu veranlasst zunächst alle möglichen Wege abzuchecken und das neuartige Geruchsbild für sich einzusortieren. Besonders schwierig war das Auffinden der Person in einer völlig finsteren Nische, welche sowohl für Hund als auch Hundeführer visuell in dem Moment nicht existiert haben. Das nahe Ende des Trails wurde klar identifiziert und mit Teamarbeit konnte so auch die gesuchte Person aufgefunden werden, wobei die völlige Dunkelheit so manch einem doch einige Überwindung abverlangt hat.
Auch für uns war es eine neue und sehr spannende Erfahrung einmal unter solchen Witterungsverhältnissen mit den Hunden arbeiten zu können. Zuvor wurden bereits Trails in städtischer Umgebung, welche, je nach Leistungsstand, bereits 14 Tage alt waren, verfolgt. Auch mit Ablenkung wurde natürlich, bei vollem Geschäftsbetrieb, nicht gespart. Die teils überfrorenen Wege verlangten einiges an Standfestigkeit, aber auch das wurde natürlich mit Bravour gemeistert.